Finanzkrise
Aufgrund der Finanzkrise haben US-Konzerne wie JPMorgan Chase und die American International Group mit den größten Verlusten ihrer Firmengeschichte zu kämpfen. Doch nun scheint Land in Sicht.JPMorgan rechnet im zweiten Quartal mit einem Gewinn von einer Milliarde Dollar im Zusammenhang mit der Übernahme des wegen der Finanzkrise ins Straucheln geratenen Konkurrenten Bear Stearns. In Teilen werde der Profit aus der Fusion aber geringer als erwartet ausfallen, sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon gestern. Zudem würden sich manche Verluste aus dem Geschäft in den Ergebnissen niederschlagen. Seit dem 8. April habe die Beteiligung an Bear Stearns seinem Konzern bereits 200 Millionen Dollar an Belastungen beschert, hinzu werde noch einmal der gleiche Betrag kommen.
Für etwa drei Viertel der Bear-Stearns-Angestellten wurde laut Dimon bereits die Möglichkeit einer Übernahme geprüft. 40 Prozent hätten daraufhin ein Angebot bekommen. Kreisen zufolge hat JPMorgan Chase bislang rund 6000 der fast 14.000 Beschäftigten des Konkurrenten die Übernahme in Aussicht gestellt. Für die verbleibenden 3500 Mitarbeiter stehe die Entscheidung in den kommenden zwei Wochen an, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.
Allerdings werde von ihnen wohl ein geringerer Anteil Übernahmeangebote bekommen. Vor dem Hintergrund massiver Entlassungen an der Wall Street rechne JPMorgan zudem mit Streichungen bei seinen eigenen Mitarbeitern, um Platz für besser qualifizierte Beschäftigte von Bear Stearns zu schaffen.
Dimon sagte ein baldiges Ende der Turbulenzen an den Kreditmärkten, aber noch keine Erholung der US-Wirtschaft voraus. Die Kreditmarkt- und Hypothekenkrise könnte noch in diesem Jahr ihren Tiefpunkt durchlaufen. Dennoch werde es langfristige Herausforderungen für die Wirtschaft geben, die bis in das Jahr 2010 hineinreichen könnten. Dies könne auch für JPMorgan neue Belastungen bedeuten.
Auch die mit Milliardenverlusten aus der US-Kreditmarktkrise kämpfende American International Group hat am Montag kann erst einmal aufatmen: der weltgrößte Versicherer hat bei einer Kapitalerhöhung 11,9 Milliarden Dollar erlöst. Durch die Platzierung von Stammaktien spielte AIG nach Angaben eines Konsortialmitglieds 6,5 Milliarden Dollar ein. Weitere 5,4 Milliarden Dollar brachte ihm die Emission von Wandelanleihen ein.
Damit übertrafen die Gesamteinnahmen die Erwartungen: Bei der Bekanntgabe seiner Quartalszahlen am Donnerstag hatte AIG eine Finanzspritze von 12,5 Milliarden Dollar angekündigt, die auch eine noch bevorstehende Wertpapier-Emission in Höhe von fünf Milliarden Dollar umfasst. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte das US-Unternehmen einen Verlust von 7,8 Milliarden Dollar verbucht, den größten in der Konzerngeschichte. Grund waren vor allem Abschreibungen im Handel mit Kreditderivaten.
Das AIG-Direktorium wies Forderungen nach einer Verschiebung der für Mittwoch geplanten Hauptversammlung als grundlos zurück. Der Ex-Konzernchef und Großaktionär Maurice Greenberg hatte den Aufschub verlangt, um den Anteilseignern mehr Zeit zu geben, die Verlustmeldungen zu verdauen. Die AIG-Aktie gab daraufhin fast fünf Prozent nach.
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