Freitag, 30. Mai 2008

Investoren entdecken Afrika

von Richard Haimann

Der Wirtschaftsboom in vielen Ländern stärkt die Immobiliennachfrage. Erste Investoren haben bereits die Aufbruchsignale registriert und investieren. Auch Staatsfonds sehen in Afrika mehr Chancen als Risiken.

Hunger, Aids, Bürgerkriege und Diktaturen - beim Gedanken an Afrika fallen vielen Menschen nur die Negativschlagzeilen ein. Solche kommen in diesen Tagen auch aus dem westlich geprägten Südafrika, wo Menschen Jagd auf Ausländer machen. Doch so wie einst der legendäre Urwaldforscher David Livingstone wagen sich inzwischen mutige Investoren auf den Kontinent - und entdecken hinter dem vermeintlich allgegenwärtigen Chaos die Chance auf hohe Renditen.

"In Afrika gibt es nicht nur Krisen", sagt Michael Haddock, Researchexperte bei CB Richard Ellis (CBRE). In Ländern wie Tansania und Uganda seien die politischen Strukturen stabil. Nigeria, der zwölftgrößte Erdölproduzent der Welt, hat 2006 als erster afrikanischer Staat seine Schulden beim Pariser Club getilgt. Bei der informellen Geberrunde der 19 reichsten Staaten der Welt hatte das Land zuvor mit 22 Mrd. Euro in der Kreide gestanden. "In Ghana wächst die Wirtschaft seit 2000 um fünf Prozent pro Jahr und stärkt die Kaufkraft der wachsenden Mittelschicht", nennt Jonathan Broll, Geschäftsführer der gleichnamigen südafrikanischen Beratungsgesellschaft, ein weiteres Positivbeispiel.

Aufbruchsignale registriert

Hellhörige Investoren haben bereits die Aufbruchsignale registriert, die von dem als verloren geltenden Kontinent kommen. Der auf aufstrebende Märkte spezialisierte britische Investor Actis hat in Ghanas Hauptstadt Accra für 21,7 Mio. Euro mit der 20.000 Quadratmeter großen Accra Mall das erste moderne Einkaufszentrum Westafrikas geschaffen. "In Nairobi und in Kampala in Uganda fließt erhebliches Kapital in die Entwicklung neuer Bürotürme", sagt Haddock. Das wachsende Interesse schlage sich in der Preisentwicklung nieder, so der CBRE-Experte. "In Kampala sind die Anfangsrenditen der Büroimmobilien in Toplagen seit 2006 von 13 auf 10 Prozent gefallen." Damit hat der Markt in der ugandischen Hauptstadt etwa südafrikanisches Niveau erreicht. Nach einer Studie von Colliers International werden Büroimmobilien in Durban derzeit zu Preisen gehandelt, die dem Käufer aus den Mieteinnahmen eine Anfangsrendite von 10,7 Prozent pro Jahr bescheren. In Kapstadt sind es 8,7 Prozent.

Zu den Vorreitern unter den Investoren zählen südafrikanische Gesellschaften wie JHI, die auf dem Kontinent bereits ein Immobilienportfolio im Wert von umgerechnet 2,6 Mrd. Euro gekauft hat. Inzwischen wächst die Zahl der Mitbewerber. "Immer mehr angelsächsische und asiatische Beteiligungsgesellschaften, die bislang nur in Aktien afrikanischer Unternehmen investierten, legen einen Teil ihres Kapitals nun direkt in Immobilien an", sagt JHI-Direktor Wayne Wright. Gesucht würden moderne Objekte in Toplagen in den Hauptstädten Angolas, Ghanas, Nigerias und Sambias.

Mehr Chancen als Risiken

Auch Staatsfonds sehen in Afrika mehr Chancen als Risiken. Allen voran Gigant Dubai World, dessen Jahresumsatz auf als 19 Mrd. Euro geschätzt wird. Die Investmentgesellschaft des gleichnamigen Scheichtums hat über ihre Tochter Dubai World Africa inzwischen für Hunderte Millionen Euro Luxushotels und Safari-Camps von Mosambik bis Marokko gekauft und plant weitere Investitionen in Benin, Gabun und Senegal. Vorstandschef Sultan Ahmed Bin Sulayem stellt den Staatsfonds als Entwicklungshelfer dar: "Wir wollen den Wert unseres Investmentportfolios steigern, indem wir das Wachstum auf dem afrikanischen Kontinent stärken und Tausende neuer Arbeitsplätze schaffen." Ähnlich präsentiert sich Emaar. Der mit 63,8 Mrd. Euro größte börsennotierte Projektentwickler des Nahen Ostens will in Ägypten und Marokko Apartments bauen, darunter Sozialwohnungen. Letztere würden vielleicht nur drei Prozent Rendite pro Jahr abwerfen, sagt Generaldirektor Mohammed Ali Alabbar. "Aber wir können nicht nur an den Profit denken, sondern müssen auch vor den Augen unserer Kinder bestehen können."

Unter deutschen Investoren ist das Interesse an Afrika noch gering. Kein offener oder geschlossener Fonds ist bislang in der Region investiert. Daran werde sich mittelfristig nichts ändern, sagt Thomas Gütle, Deutschlandchef der Londoner Immobiliengesellschaft Cordea Savills: "Die überwiegende Masse des Kapitals wird weiterhin in die großen Märkte Europas, Nordamerikas und Asiens fließen.

Afrikas Börsen profitieren vom Boom

Investition per Umweg

Kaum Angebot Es gibt keinen Fonds, der nur in afrikanische Immobilien investiert. Der Deka-Fonds Middle East & Africa (ISIN LU0271177593) hält immerhin auch Aktien von Rohstoff- und Finanzunternehmen aus Ägypten und Marokko, die von wachsenden Immobilienmärkten profitieren.

Alternative DWS bietet mit dem Zertifikat 3rd Wave Emerging Africa (ISIN DE000DWS0H98) die Möglichkeit, von der Kursentwicklung eines Spezialfonds zu profitieren, der auf Aktien afrikanischer Konzerne setzt. Der Projektentwickler Emaar (ISIN AE0005802576) ist an der Börse Dubai gelistet. Aktien können über jede Bank erworben werden.

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Donnerstag, 29. Mai 2008

Finanzkrise: Die Spur des Monsters


Die Finanzkrise wütet, die Angst vor einer Rezession geht um, Bundespräsident Horst Köhler beschimpft die Finanzmärkte als Monster. Doch wie ernst ist die Krise wirklich? Wer sind ihre Opfer, wer räumt auf, wer vertuscht? Wer profitiert gar? Eine weltweite Spurensuche von Whiteland in Indiana bis zu Dongguan in China, vom badischen Achern bis nach New York, London und Frankfurt: Finanzkrise: Die Spur des Monsters

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Mittwoch, 28. Mai 2008

Steyler Bank mit ethischen Anlagen erfolgreich

Sankt Augustin (ddp-nrw). Unbelastet von der US-Immobilienkrise hat die Steyler Bank mit ethischen Anlageprodukten ein deutliches Wachstum erzielen können. So erhöhte sich die Bilanzsumme für das vergangene Jahr um 10,9 Prozent auf 245,1 Millionen Euro. «Mit einem Anstieg des verwalteten Kundenvolumens von 15,5 Prozent auf 285 Millionen Euro haben wir unsere Erwartungen noch übertroffen,» erklärte Geschäftsführer Norbert Wolf am Mittwoch in Sankt Augustin bei Bonn.

Die Kunden könnten sicher sein, dass ihr Geld nach ethischen Kriterien angelegt wird, betonte Wolf: «Die Ethik steht gleichberechtigt neben den klassischen Kriterien wie Liquidität, Rentabilität und Sicherheit.» Zum Jahresende verbuchte die Steyler Bank Kundeneinlagen in Höhe von 221,6 Millionen Euro, was einer Steigerung von 12,8 Prozent entsprach.

«Wachstumsbringer sind dabei die Tagesgelder und Termineinlagen», sagte Wolf. Die Bankenkrise habe das Unternehmen unberührt gelassen: «Wir besitzen keine Produkte, die mit dem amerikanischen Immobilienmarkt zu tun haben.»

Nutznießer des erfolgreichen Geschäftsjahres sind die Steyler Missionare. Im vergangenen Jahr konnte die Bank 2,69 Millionen Euro nach Steuern für Hilfsprojekte auf der ganzen Welt überweisen. «Neben dem Bankgewinn von 1,05 Millionen Euro fließen knapp 1,5 Millionen Euro an Zins- und Kapitalspenden unserer Kunden und 160 000 Euro an Stiftungserträgen in die Arbeit der Steyler Missionare», erläuterte Wolf. Mit dem Geld werden Heime für Straßenkinder gebaut, Brunnen gebohrt oder in die Bildung der Menschen in Entwicklungsländern investiert.

Die 1964 von den Steyler Missionaren gegründete Steyler Bank ist die einzige Missionsbank in Deutschland. Die Privatbank fühlt sich besonders den Zielen der Missionare, Gerechtigkeit, Frieden und der Bewahrung der Schöpfung, verpflichtet.

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SEC untersucht Handelsdaten von Bear Stearns

NEW YORK (Dow Jones)--Im Zuge der offiziellen Ermittlungen zum Kollaps der US-Investmentbank Bear Stearns Companies Inc im März wird die Bank Dokumente übergeben, die ungewöhnliche Handelsaktivitäten im Vorfeld belegen. Marktteilnehmer wie Goldman Sachs, Citadel Investment und Paulson&Co hätten in den Wochen vor dem Zusammenbruch von Bear Stearns ihr Engagement bei der New Yorker Bank stark reduziert, berichtet das "Wall Street Journal" (WSJ) am Mittwoch.



Die US-Börsenaufsicht SEC habe zur Untersuchung der Angelegenheit Handelsdaten von Bear Stearns angefordert, werden mit der Materie vertraute Personen von der Zeitung zitiert. Die Securities and Exchange Commission erhofft sich daraus Erkenntnisse, ob illegale Absprachen zum Zusammenbruch der New Yorker Bank beigetragen haben.

Im Rahmen informeller Ermittlungen habe die SEC außerdem ausführliche Daten von Hedge-Fonds angefordert, um möglichen Insidergeschäften oder Marktmanipulationen nachzugehen, berichten die Informanten weiter. Dabei würden auch Short-Positionen und Derivate unter die Lupe genommen, die auf einen Preisverfall von Wertpapieren setzen.

Vor allem interessiert die SEC, wer in den ersten beiden Märzwochen aus Geschäften ausgestiegen ist, bei denen Bear Stearns Vertragspartner war. Die Bank war am Nachmittag des 13. März effektiv zahlungsunfähig und hatte ein Insolvenzverfahren erwogen, ehe am Morgen des 14. März die Notenbank Federal Reserve und das Institut J.P. Morgan Chase&Co einschritten und in einer gemeinsamen Rettungsaktion eine Pleite von Bear Stearns abwenden konnten.

Ein Verfahren wird für die SEC allerdings schwer zu führen sein. Die betrachteten Geschäfte sind äußerst komplex und im Markt waren im fraglichen Zeitraum Gerüchte über die finanzielle Situation von Bear Stearns bereits verbreitet.

Die der Zeitung vorliegenden Dokumente belegen, dass in den drei Wochen vor dem 13. März Goldman Sachs, Citadel und Paulson rund 400 Geschäfte mit Bear Stearns stoppten. Die SEC hat Bear Stearns aufgefordert, auf Auffälligkeiten in den Geschäften hinzuweisen. Dieser Forderung wird die Bank in Kürze nachkommen, berichten die Insider.

Die Zahlen allein legten noch kein unrechtmäßiges Handeln nahe, schreibt die Zeitung weiter. Es gäbe viele Gründe für eine Begrenzung von Engagements bei einem Institut. Außerdem seien bei anderen Produkten Positionen ausgebaut worden.

Die vorliegenden Daten betreffen Geschäfte mit credit-default swaps. Bei diesen Derivatgeschäften wird mit Risiken von Forderungsausfällen spekuliert. Der Verkäufer verspricht dem Käufer die Zahlung einer hohen Geldsumme beim Ausfall einer Anleihe oder eines Kredits. Der Käufer zahlt dafür vierteljährlich einen bestimmten Betrag. Keine der beiden Parteien muss an dem Schuldgeschäft, welches das Derivat beeinflusst, irgendeinen Anteil haben.

Marktteilnehmer schienen das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit ihres Vertragspartners Bear Stearns im Vorfeld der Beinahe-Pleite verloren zu haben. Beschleichen einen Vertragspartner Zweifel an der Bonität des Gegenübers, kann er das Geschäft an eine dritte Partei weiterreichen. Von dieser Möglichkeit haben viele Händler Gebrauch gemacht: Nach Aussage eines New Yorker Analysten wurden in den zwei Wochen vor dem Kollaps das Zehn- bis Zwanzigfache der sonst getätigten Zahl solcher Verschiebegeschäfte abgeschlossen, die Bear Stearns als Vertragspartner hatten.

Am 11. März kam es zu einem starken Anstieg dieser Forderungsübertragungen, nachdem sich die Gerüchte über eine drohende Zahlungsunfähigkeit verdichtet hatten. Ein New Yorker Hedge-Fonds-Manager berichtete sogar von zeitweiligen Schwierigkeiten, die Risiken von Bear-Stearns-Geschäften zu übertragen, da sich kein Interessent mehr dafür fand.

Bereits Monate zuvor waren ungewöhnliche Bewegungen im Markt sichtbar. Im Januar stieg die Versicherungsprämie für Schulden von Bear Stearns auf 2,3%. Für 10 Mio USD versicherter Schulden mussten jährlich 230.000 USD gezahlt werden, mehr als das Doppelte als für Schulden von Morgan Stanley und das Vierfache der Prämie für Schulden der Deutschen Bank. Im Monat davor lag die Prämie noch bei 1,6%. Offensichtlich glaubten schon damals einige Marktteilnehmer an ein höheres Risiko bei Bear Stearns.

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Dienstag, 27. Mai 2008

Deutsche Bank zieht Bilanz

Ackermanns Optionen

Von Gerald Braunberger

Josef Ackermann: gemischte Bilanz

27. Mai 2008 Am Donnerstag schließt die Deutsche Bank den Hauptversammlungsreigen der bedeutenden deutschen Finanzunternehmen ab. Die Bilanz des Vorstandsvorsitzenden Josef Ackermann wird eine gemischte sein. Die Deutsche Bank hat die Finanzkrise der vergangenen Monate besser überstanden als viele Konkurrenten. Auch wenn ihr Wertberichtigungen in Milliardenhöhe nicht erspart blieben, musste sie nicht wie die UBS oder die Citigroup schwerste Einbrüche verzeichnen oder neues Eigenkapital aufnehmen.

Gleichwohl leidet die Bank unter einem Bewertungsproblem. Gemessen an ihrer Ertragskraft und ihrer Stellung als eine der führenden Investmentbanken der Welt, ist ihre Aktie im Branchenvergleich eigentlich zu billig. Ackermann hat dies mit der, gemessen etwa an den Vereinigten Staaten oder Großbritannien, geringeren Wertschätzung des Aktienmarkts in Deutschland erklärt. Auch wenn diese Begründung nicht abwegig ist, so muss sie nicht vollständig sein. Vielmehr stellt sich die Frage, ob nicht auch das Geschäftsmodell einer Optimierung bedarf.

Ohne Investmentbanking wäre die Deutsche Bank nicht die Deutsche Bank

Die Deutsche Bank versteht sich heute als eine integrierte Geschäftsbank, in der das Investment- und das Privatkundengeschäft Hand in Hand gehen. Das Privatkundengeschäft dient dabei als Absatzkanal für die im Investmentbanking erzeugten Produkte. Dieses Geschäftsmodell, dessen sich auch andere erfolgreiche Banken bedienen, ist in sich schlüssig.

Deshalb wird die Bank Forderungen von Aktionären, sich vom Investmentbanking in Amerika zu trennen, ablehnen. Ohne das Investmentbanking wäre die Deutsche Bank nicht länger die Deutsche Bank, sondern eine Art große Commerzbank. Auch wenn die Commerzbank ein respektables Haus ist, läge hierin doch keine Perspektive für die Deutsche Bank.

Nicht auf Akquisitionen angewiesen

Trotz aller Exzesse der vergangenen Jahre ist das Investmentbanking weder ein Monster noch sonstiges Teufelswerk. Rund um den Globus entwickeln sich die Kapitalmärkte; nicht weil dort nur Spekulanten am Werk wären, sondern weil sich immer mehr Industrie- und Dienstleistungskonzerne über die Kapitalmärkte finanzieren wollen und weil immer mehr Anleger Kapitalmarktprodukte der Spareinlage vorziehen. Langfristig betrachtet ist das Investmentbanking eine Wachstumsbranche. Eine Bank, die in diesem Geschäft zu den fünf größten Adressen der Welt zählt, wäre töricht, ihre Zukunft zu verkaufen.

Die vergangenen Monate haben jedoch gezeigt, dass die immer wiederkehrenden, vorübergehenden Turbulenzen an den Kapitalmärkten starke Schwankungen der Erträge im Investmentbanking mit sich bringen. Daher will die Deutsche Bank ertragsstabilere Sparten, zu denen das Privatkundengeschäft zählt, ausbauen. Gerade im Kontext der wieder diskutierten Konsolidierung im deutschen Bankwesen wird daher diskutiert, ob die Deutsche Bank als Käufer auftreten soll und wen sie eventuell kaufen wird.

Ackermann betont seit längerem, die Deutsche Bank sei nicht auf Akquisitionen angewiesen und könne aus eigener Kraft wachsen. Selbst wenn dies im Prinzip richtig sein sollte, wird er sich die Frage stellen müssen, ob er in der vielleicht historisch einmaligen Gelegenheit einer Konsolidierung in Deutschland nur die Rolle eines Beobachters einnehmen kann.

Schielen nach der Dresdner Bank

Schaut man sich das Geschäftsmodell der Deutschen Bank an, das darauf zielt, hochwertige Kapitalmarktprodukte aus dem Investmentbanking einer entsprechend zahlungsfähigen Privatkundschaft zu verkaufen, eignete sich nur die um ihr eigenes Investmentbanking bereinigte Dresdner Bank als Akquisitionsobjekt. Die Dresdner Bank besitzt diese Privatkundschaft. Charme besäße eine solche Kombination auch aus der Sicht der Allianz, die ihre Bank gegen einen Scheck in vermutlich zweistelliger Milliardenhöhe endlich los wäre.

In jedem Falle wäre diese Lösung für die Allianz angenehmer, als die Rolle des Hauptaktionärs eines disparaten Trios aus Dresdner Bank, Commerzbank und Postbank zu übernehmen, über das gegenwärtig spekuliert wird. Freilich: Ohne Ärger wäre eine Übernahme der Dresdner durch die Deutsche nicht zu haben. Sie ginge mit einem bedeutenden Stellenabbau einher, der ein Jahr vor der Bundestagswahl wohl nicht ohne verärgerte Äußerungen aus Berlin verliefe.

Ackermanns Herz schlägt nicht für die Postbank

Weder die Postbank noch das deutsche Privatkundengeschäft der Citigroup, die einer überwiegend weniger betuchten Kundschaft standardisierte Finanzprodukte verkaufen, böten der Deutschen Bank den Zugang zu jener finanziell potenten Klientel, die sie eigentlich sucht. Von interessierter Seite aus gestreute Gerüchte, Berlin wünsche keinen Verkauf der Postbank an die Deutsche, hätten vor der Macht des Geldes dennoch wenig Bestand. Würde die Deutsche Bank einen konkurrenzlos hohen Betrag bieten, wäre sie sicherlich im Rennen.

Auch wenn Ackermanns Herz nicht für die Postbank schlägt, ist ein Gebot nicht ausgeschlossen; vor allem dann, wenn er die Dresdner Bank nicht zu akzeptablen Konditionen erhalten sollte. Die Rolle eines reinen Beobachters kann er sich kaum leisten: Denn die Deutsche Bank ist nun einmal auch eine deutsche Bank.

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Freitag, 23. Mai 2008

Britische Großbank plant Mega-Kapitalerhöhung

Erst kündigte die Royal Bank of Scotland an, im Zuge der Finanzkrise die gigantische Summe von 5,9 Milliarden Pfund abschreiben zu müssen. Jetzt will das zweitgrößte britische Geldhaus sein Kapital um 12 Milliarden Pfund erhöhen. Im Londoner Bankenviertel herrscht Alarmstimmung.



Angesichts der internationalen Kreditkrise hat die zweitgrößte britische Bank, die Royal Bank of Scotland (RBS), am Dienstag eine Kapitalerhöhung von 12 Milliarden Pfund (15 Milliarden Euro) angekündigt. Gleichzeitig gab das Unternehmen neue Abschreibungen in Höhe von 5,9 Milliarden Pfund bekannt, die bislang höchste Summe einer britischen Bank. RBS hatte bereits Ende Februar rund zwei Milliarden Euro abgeschrieben.

Das Unternehmen will sich das Geld über die Ausschüttung von Bezugsrechten von seinen Anteilseignern beschaffen. Auf die neu emittierten Aktien gibt es einen Preisabschlag in Höhe von 43,6 Prozent auf den Aktienpreis bei Börsenschluss vom Montag. Analysten schätzen, dass die Kapitalerhöhung der RBS Signalwirkung für andere Institute haben wird. Die Nachricht gelte als weiteres Zeichen für die angespannte Lage in der Londoner City.

Die Bank kündigte vor einer Hauptversammlung am Mittwoch außerdem eine Überprüfung ihres Versicherungsgeschäfts an. Nach Medienberichten könnte ein Verkauf der Bank bis zu vier Milliarden Pfund einbringen. RBS wird nach Ansicht von Analysten neben der Finanzkrise durch die 71 Milliarden Euro teure Übernahme der niederländischen Bank ABN Amro belastet.

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Dienstag, 20. Mai 2008

Wer ist hier reich?

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Bankenkrise – es kann noch blutig werden

Welche Folgen hat die Bankenkrise für die Realwirtschaft? Eine neue Studie von Internationalem Währungsfonds und Bank für Internationalen Zahlungsausgleich lässt Schlimmes fürchten. Turbulenzen im Bankensektor beschädigen gerade in hoch entwickelten Industrieländern den wirtschaftlichen Wohlstand beträchtlich, stellen die Forscher fest.

Für Alan Greenspan besteht kein Zweifel mehr: „Rückblickend wird die derzeitige Finanzkrise in den USA wohl als die schmerzlichste seit dem Zweiten Weltkrieg gewertet werden“, schrieb der ehemalige US-Notenbankchef Mitte März in einem Gastbeitrag für die „Financial Times“.

Offen bleibt bislang die Frage, wie stark die Turbulenzen in der Finanzbranche die Realwirtschaft in Mitleidenschaft ziehen werden. Eine » im März in „American Economic Review“ veröffentlichte Studie lässt Schlimmes ahnen.

Valerie Cerra von Internationalen Währungsfonds und Sweta Chaman Saxena von der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich kommen zu dem Schluss: Turbulenzen im Bankensektor beschädigen gerade in hoch entwickelten Industrieländern den wirtschaftlichen Wohlstand beträchtlich – und das über einen lang anhaltenden Zeitenraum.

Die Studie beschäftigt sich zwar nicht direkt mit den aktuellen Finanzkrise in den Industrieländern, sondern wertet Erfahrungen der vergangenen 40 Jahre aus. Überträgt man aber die Ergebnisse auf die derzeitige Situation, dann spricht einiges dafür, dass die nächsten Jahre ökonomisch ziemlich ungemütlich werden.

Cerra und Saxena haben für 190 Staaten und den Zeitraum 1960 bis 2001 untersucht, welche Folgen Banken-, Finanz- und Staatskrisen für Wachstum und Wohlstand der betroffenen Volkswirtschaften hatten. Die Forscherinnen betrachten nicht nur, wie tief die unmittelbaren Wachstumseinbußen waren. Sie analysieren auch, wie lange es dauerte, bis sich die Ländern von den Folgen wieder erholt hatten.

Das Ergebnis hat es in sich: Wenn die betroffenen Länder überhaupt die Folgen einer Währungs- oder Bankenkrise überwinden können, dann brachen sie dafür Jahre, stellen Cerra und Saxena fest. Ihr Fazit: „Produktionseinbußen, die mit Finanzkrisen verbunden sind, erweisen sich als hochgradig persistent.“

Nun mag man spontan einwenden, dass doch auch die längste Krise irgendwann ein Ende hat und das Wirtschaftswachstum dann wieder anspringt. Dieses Argument aber geht am Kern des Problems vorbei. Denn der alleinige Blick auf die Wachstumsraten führt in die Irre. Um die ökonomischen Folgen einer Krise beurteilen zu können, ist auch die Höhe des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in absoluten Zahlen entscheidend.

Am besten lässt sich das Phänomen mit einem Zahlenbeispiel illustrieren. Stellen Sie sich ein Land vor, dessen Bruttoinlandsprodukt (BIP) heute 1 000 Mrd. Euro beträgt. Bei einem jährlichen Wachstum von drei Prozent würde das BIP bis 2018 auf 1 344 Mrd. Euro klettern.

Was passiert aber, wenn das Land im ersten Jahr in eine Finanzkrise gerät und das BIP um fünf Prozent schrumpft? Selbst, wenn sich die Wirtschaft schnell erholt und nach einem Jahr wieder mit drei Prozent wächst, läge das BIP im Jahr 2018 nur bei 1 240 Mrd. Euro. Um den durch die Finanzkrise verursachen Wohlstandsverlust innerhalb von zehn Jahren aufzuholen, müsste die Wirtschaft nach der Krise jährlich um fast vier statt um drei Prozent wachsen.

Solch eine Aufholjagd aber findet in der Realität so gut wie nie statt, stellen Cerra und Saxena fest.

Die beiden Wissenschaftlerinnen unterscheiden in ihrer Untersuchung die Auswirkungen von Banken- und von Währungskrisen. So kostet eine Währungskrise ein Land im Schnitt rund vier Prozent seiner Wirtschaftsleistung. In Industrieländern führt Chaos auf dem Devisenmarkt zu geringeren Einbußen als in Entwicklungsländern. Weder reichen noch armen Staaten gelingt es laut Cerra und Saxena allerdings, diese Einbußen innerhalb von zehn Jahren wieder auszugleichen.

Doch Währungskrisen muten fast noch harmlos an im Vergleich zu Bankenkrisen. Wenn Banken eines Landes nachhaltig ins Trudeln geraten, kostet das die Wirtschaft im Schnitt 7,5 Prozent seiner Wirtschaftsleistung, stellen die Wissenschaftlerinnen fest. Was die Sache noch dramatischer macht: In hoch entwickelten Industriestaaten haben Bankenkrisen in der Vergangenheit besonders großen Schaden angerichtet.

Der ökonomische Super-Gau tritt ein, wenn es gleichzeitig bei den Banken und auf dem Devisenmarkt brennt. In solchen Fällen bricht das BIP im Durchschnitt um zehn Prozent ein und erholt sich innerhalb von zehn Jahren nicht. Angesichts der chronischen Schwäche der US-Währung, die nach Ansicht mancher Beobachter in einem regelrechten Dollar-Crash münden könnte, ist dies ein besonders beunruhigendes Resultat.

Was sich aus den historischen Erfahrungen für die aktuelle Finanzkrise schließen lässt, das diskutieren Cerra und Saxena nicht. Aus ihren Ergebnissen lassen sich aber folgende Schlussfolgerungen ziehen: Langfristig muss die Bankenaufsicht so gut sein, dass es gar nicht erst zu einer Krise kommt.

Wenn aber – wie momentan – das Finanzsystem ernsthaft wackelt, dann sollten Geld- und Fiskalpolitik alles daran setzen, um das Ausmaß der Krise zu minimieren. Angesichts des Gefahrenpotenzials erscheinen auch ordnungspolitisch an sich fragwürdige Aktionen durchaus angemessen – zum Beispiel die Rettung einzelner Geldhäuser durch die Zentralbank wie im Falle Bear Stearns oder drastische Zinssenkungen trotz Inflationsrisiken.


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Freitag, 16. Mai 2008

WestLB will Ratingagentur verklagen

Bankenkrise

Eine Ratingagentur geht davon aus, dass das Geldinstitut ohne Unterstützung der Eigner vor dem Aus steht. Dagegen wehrt sich die Bank vehement und prüft sogar eine Klage. Ein Personalabbau bei der WestLB ist unvermeidlich – die genaue Anzahl der Entlassungen steht hingegen noch nicht fest.



Die Eigentümer der WestLB diskutieren weiter über die Milliardenhilfe für die angeschlagene Landesbank. Nach Informationen von WELT ONLINE ist es noch nicht ausgemacht, ob die vereinbarte Unterstützung von zwei Mrd. Euro dem Unternehmen in einer klassischen Kapitalerhöhung zufließen. Eine Alternative könne sein, das Rettungsmodell für die marode SachsenLB zu kopieren, hieß es im Umfeld der Eigentümer. Dabei würden riskante Wertpapiere aus der Bilanz der WestLB herausgelöst und in einer separaten Gesellschaft gebündelt, für die die Bankeigner mit bis zu zwei Mrd. Euro geradestehen könnten.
Weiterführende links
„Fest vereinbart ist bislang nur die Gesamtsumme, die der Bank zur Verfügung gestellt wird“, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person WELT ONLINE. Nun sei zu überlegen, in welcher Form dieses Geld der WestLB am meisten bringe. Diese Frage wollen die Eigentümer bei einem Treffen am heutigen Donnerstagabend klären. Am Wochenende hatten sie binnen 72 Stunden ein Milliardenpaket geschnürt, um die Verluste der Bank auszugleichen. Die WestLB war durch Fehlspekulationen mit Aktien und die Hypothekenkrise in den Vereinigten Staaten unter Druck geraten.

Die Ratingagentur Fitch kam sogar zu dem Schluss, dass die Bank ohne das Eingreifen der Eigentümer vor dem wirtschaftliches Aus gestanden hätte. Die WestLB weist diese Darstellung zurück und prüft nun juristische Schritte gegen die Bonitätsprüfer. „Die Analyse von Fitch entbehrt jeder Grundlage“, sagte Vorstandschef Alexander Stuhlmann. Die Agentur bewerte die Bank, ohne die relevanten internen Informationen zu kennen. Die Landesbank hatte die vertragliche Zusammenarbeit mit Fitch vor einem Jahr im Streit beendet.

Der nordrhein-westfälische Finanzminister Helmut Linssen (CDU) machte derweil deutlich, dass er einen Personalabbau bei der WestLB für unvermeidlich hält. Es existiere aber „kein fester Plan zum Verzicht auf 2000 Mitarbeiter“, sagte er im Landtag zu Spekulationen der vergangenen Tage. Auch in Sparkassenkreisen hatte man zuvor einen Beitrag der Bank zu ihrer Sanierung eingefordert. Linssen begründete dies auch damit, dass die EU-Kommission die Kapitalspritze von Land, Kommunen und Sparkassen sonst als unerlaubte Beihilfe einstufen könnte.

Im vergangenen Jahr blieb die Beschäftigtenzahl dem Vernehmen nach weitgehend unverändert. Die unsichere Zukunft der Bank hat jedoch dazu geführt, dass viele wertvolle Kräfte dem Haus den Rücken gekehrt haben. So verlässt auch der bisherige Controlling-Chef Martin Knippschild das Unternehmen, wie am Mittwoch bekannt wurde. Er leitet ab 1. Juli die Risikosteuerung bei der genossenschaftlichen DZ Bank. Die WestLB hatte Knippschild erst im Mai 2007 geholt.

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Donnerstag, 15. Mai 2008

Was die Krise von Bear Stearns lehrt

von Bernd Mikosch

Selbst Garantiezerfikate verlieren, wenn der Emittent pleite ist. Zertifikate-Inhaber müssen bei einer Schieflage des Emittenten um ihr Kapital fürchten. Hätte die Rettung der Bank nicht funktioniert, wäre der Imageschaden immens gewesen.

Die Rettung des angeschlagenen amerikanischen Brokers Bear Stearns lässt die Zertifikateanbieter durchatmen. Wäre die Bank in die Insolvenz geschlittert, hätten zwar nur wenige deutsche Privatanleger um ihr Geld bangen müssen - Bear Stearns hatte in Deutschland 2007 einen Marktanteil von weniger als 0,1 Prozent, gemessen am Börsenumsatz der Zertifikate. Der Imageschaden für die Branche aber wäre immens gewesen.

"Das Emittentenrisiko ist die Achillesferse der Zertifikate", sagt Holger Bosse, Derivateexperte der Deutschen Bank. Zertifikate sind Inhaberschuldverschreibungen. Anders als bei Fonds, die als Sondervermögen vor einer Pleite des Anbieters geschützt sind, müssen Zertifikate-Inhaber bei einer Schieflage des Emittenten um ihr Kapital fürchten.

"Der hilfreiche Aspekt der Krise ist, dass die Anleger jetzt verstärkt auf die Bonität des Emittenten achten werden", sagt Bosse. Die Anleger sind mit einem Schrecken davongekommen: JP Morgan tritt nach der Übernahme der Bank nun als Garant der Papiere auf.

Handelsaussetzung unvermeidbar

Die Angst vor einer Pleite ließ sich in den Tagen vor der Rettung an den Kursverlusten der Garantiezertifikate erkennen. Bei diesen Papieren bekommen die Anleger am Laufzeitende mindestens ihr Kapital zurück - vorausgesetzt, der Emittent ist zahlungsfähig. Genau daran waren bei Bear Stearns Zweifel laut geworden, was die Papiere in den Keller schickte.

Garantiezertifikate bestehen aus zwei Komponenten: einer Option auf den Basiswert - etwa den Goldkurs - und einer Nullkuponanleihe. Der Anleiheteil des Gold-Garantiezertifikats hatte so stark an Wert verloren, dass der steigende Goldkurs die Verluste nicht ausgleichen konnte. Für die Anleger kam es noch dicker: Ab 14. März stellte Bear Stearns keine Kurse mehr für die rund 350 Produkte in Deutschland.

"Die Handelsaussetzung war unvermeidbar", sagt Dirk Winkler, Managing Director von Bear Stearns in Frankfurt. "Eine ordnungsgemäße Preisfindung war kaum möglich." Die Banker wussten zum Beispiel nicht, welchen Wert sie für die Anleihen ansetzen sollten. Inzwischen hat die Ratingagentur Standard & Poor's den Broker von "BBB" auf "AA-" und damit auf das Niveau von JP Morgan hochgestuft. Mit dieser Bonität kann Bear Stearns seit 26. März wieder Kurse stellen.

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Spiel mit verdeckten Karten der Investmentfonds

Investmentfonds kaufen wieder Finanzwerte. Daraus lässt sich für Anleger aber längst noch kein Signal für das Ende der weltweiten Kreditkrise ablesen.

Die Profis werden mutiger: Der 40 Milliarden Dollar schwere Magellan-Fonds von Fidelity investierte im April zusätzlich 750 Millionen Dollar in Banken und Versicherungen. Obwohl er den gleichen Namen trägt, ist der nicht mit dem in Deutschland vertriebenen Schwellenländerfonds Magellan des französischen Anbieters Comgest zu verwechseln. Der Namensvetter aus den USA setzt vornehmlich auf amerikanische Aktien.

Die riskante Wette auf angeschlagene US-Finanzkonzerne bescherte dem Fidelity-Fonds im April einen Zuwachs von 6,5 Prozent. Dafür sorgte vor allem der erfolgreiche Börsengang des Kreditkartenkonzerns Visa, an dem sich der Magellan-Fonds mit 100 Millionen Dollar beteiligt hat. Aber auch das Investment in die ausgebombte Investmentbank Bear Stearns bescherte dem Fidelity-Portfolio starke Kursgewinne.

Spätestens an diesem Punkt verliert das Engagement des Magellan-Fonds an Signalwirkung. Bisher handelt es sich nur um eine kurzfristige Spekulation nach der Übernahme von Bear Stearns durch JP Morgan. Diesen Deal schon als Schlussvorhang für das Finanzkrisendrama zu deuten, käme Wahrsagerei gleich. Schließlich reißen die Negativnachrichten nicht ab. So meldete UBS für das erste Quartal einen Verlust von umgerechnet sieben Milliarden Euro – und die Schweizer Bank rechnet mit einem weiterhin schwierigen Jahr. Auch die Deutsche Bank, die sich selbst lange Zeit als Fels in der Brandung sah, rutschte in diesem Jahr in die roten Zahlen.

Zudem zeigt sich die Finanzkrise nicht nur gut sichtbar in hell lodernden Flammen über den Dächern der Geldhäuser, sondern auch als verborgener Schwelbrand im US-Immobilienmarkt. Damit sind weniger die spektakulären Pleiten von US-Hypothekenbanken gemeint, als vor allem die riskante Kreditvergabe an finanzschwache Familien. So haben viele private Eigenheimbesitzer langfristige Kredite abgeschlossen, die ihnen in den ersten Jahren nicht nur die Tilgung sondern auch Zinszahlungen ersparen. Bisher haben sie nichts oder nur wenig an die Bank zahlen müssen. Die volle Wucht ihrer Hypothek trifft sie erst mit Verzögerung. Es ist daher mit weiteren Kreditausfällen und einem weiterhin schwierigen Markt für angeschlagene Hypothekenanleihen zu rechnen.

Die Ratingagentur Standard & Poor’s schätzt, dass die Banken bei zweitklassigen US-Immobiliendarlehen nur etwa 40 Prozent des Hypothekenwertes wiedersehen werden. Das legt den Verdacht nahe, dass die Finanzkonzerne noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt haben.

Wenn Profis Zeichen setzen, ist das also noch lange kein Startsignal für Privatanleger.

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Ende mit Schrecken für US-Unternehmen

Finanzkrise

Aufgrund der Finanzkrise haben US-Konzerne wie JPMorgan Chase und die American International Group mit den größten Verlusten ihrer Firmengeschichte zu kämpfen. Doch nun scheint Land in Sicht.

JPMorgan rechnet im zweiten Quartal mit einem Gewinn von einer Milliarde Dollar im Zusammenhang mit der Übernahme des wegen der Finanzkrise ins Straucheln geratenen Konkurrenten Bear Stearns. In Teilen werde der Profit aus der Fusion aber geringer als erwartet ausfallen, sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon gestern. Zudem würden sich manche Verluste aus dem Geschäft in den Ergebnissen niederschlagen. Seit dem 8. April habe die Beteiligung an Bear Stearns seinem Konzern bereits 200 Millionen Dollar an Belastungen beschert, hinzu werde noch einmal der gleiche Betrag kommen.

Für etwa drei Viertel der Bear-Stearns-Angestellten wurde laut Dimon bereits die Möglichkeit einer Übernahme geprüft. 40 Prozent hätten daraufhin ein Angebot bekommen. Kreisen zufolge hat JPMorgan Chase bislang rund 6000 der fast 14.000 Beschäftigten des Konkurrenten die Übernahme in Aussicht gestellt. Für die verbleibenden 3500 Mitarbeiter stehe die Entscheidung in den kommenden zwei Wochen an, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Allerdings werde von ihnen wohl ein geringerer Anteil Übernahmeangebote bekommen. Vor dem Hintergrund massiver Entlassungen an der Wall Street rechne JPMorgan zudem mit Streichungen bei seinen eigenen Mitarbeitern, um Platz für besser qualifizierte Beschäftigte von Bear Stearns zu schaffen.

Dimon sagte ein baldiges Ende der Turbulenzen an den Kreditmärkten, aber noch keine Erholung der US-Wirtschaft voraus. Die Kreditmarkt- und Hypothekenkrise könnte noch in diesem Jahr ihren Tiefpunkt durchlaufen. Dennoch werde es langfristige Herausforderungen für die Wirtschaft geben, die bis in das Jahr 2010 hineinreichen könnten. Dies könne auch für JPMorgan neue Belastungen bedeuten.

Auch die mit Milliardenverlusten aus der US-Kreditmarktkrise kämpfende American International Group hat am Montag kann erst einmal aufatmen: der weltgrößte Versicherer hat bei einer Kapitalerhöhung 11,9 Milliarden Dollar erlöst. Durch die Platzierung von Stammaktien spielte AIG nach Angaben eines Konsortialmitglieds 6,5 Milliarden Dollar ein. Weitere 5,4 Milliarden Dollar brachte ihm die Emission von Wandelanleihen ein.

Damit übertrafen die Gesamteinnahmen die Erwartungen: Bei der Bekanntgabe seiner Quartalszahlen am Donnerstag hatte AIG eine Finanzspritze von 12,5 Milliarden Dollar angekündigt, die auch eine noch bevorstehende Wertpapier-Emission in Höhe von fünf Milliarden Dollar umfasst. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte das US-Unternehmen einen Verlust von 7,8 Milliarden Dollar verbucht, den größten in der Konzerngeschichte. Grund waren vor allem Abschreibungen im Handel mit Kreditderivaten.

Das AIG-Direktorium wies Forderungen nach einer Verschiebung der für Mittwoch geplanten Hauptversammlung als grundlos zurück. Der Ex-Konzernchef und Großaktionär Maurice Greenberg hatte den Aufschub verlangt, um den Anteilseignern mehr Zeit zu geben, die Verlustmeldungen zu verdauen. Die AIG-Aktie gab daraufhin fast fünf Prozent nach.

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Dollar wird bullish

Dollar wird bullish während die sich dem Ende der Zinssenkungsrunde Nähert.

Eine Bloomberg Umfrage zeigt, dass der US Dollar wird in den nächsten 6 Monaten gegenüber den anderen großen Währungen an Boden gut machen wird, sobald die Federal Reserve die Zinsenkungsrunde beendet.

Das Ende der Zinssenkungen wird die Attraktivitat amerikanischer Anlagen für europäische Investoren erhöhen, behauptet eine monatliche Studie des Bloomberg Professional Global Confidence Index, welche 3,447 Teilnehmer von Chicago, London und Hong Kong umfasst. Während amerikaner optimistisch für den Greenback stimmten, wurden Deutsche und Franzosen erstmals pessimistisch gegenüber dem Euro, seit Beginn der Umfrage, die im November begann.

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Mittwoch, 14. Mai 2008

Fitch: Banken haben Grossteil ihrer Subprime-Verluste bereits abgeschrieben


Handelszeitung 14.05.2008


LONDON/NEW YORK (AWP International) - Die Bankenbranche hat nach Berechnungen der Ratingagentur Fitch den Grossteil der Subprime-Verluste bereits abgeschrieben oder als Verluste realisiert. Bis Mai hätten Banken rund 165 Milliarden US-Dollar im Zusammenhang mit Hypotheken-besicherten Anleihen oder Subprime bezogenen Wertpapieren abgeschrieben, berichten die Experten in einer Studie am Mittwoch.

Die Gesamthöhe der Subprime-Verluste für den Markt liegen laut der Agentur bei 400, maximal und weniger wahrscheinlich bei 550 Milliarden Dollar. Von dieser Summe entfalle jedoch nur die Hälfte auf den Bankensektor. Demnach wären mehr als 80 Prozent der Verluste bereits offen gelegt. Daher sei es auch unwahrscheinlich, dass sich die Ratings der Banken in Zukunft wegen weiterer Subprime-Abschreibungen änderten./stb/tw/wiz

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Dienstag, 13. Mai 2008

Rangliste der Schweizer Banken: 50 Institute verwalten je mehr als 10 Mrd CHF

Bern (AWP/sda) - In der Schweiz haben 50 Banken mehr als 10 Mrd CHF Vermögen unter ihrer Verwaltung, wie das Magazin "Private Banking" feststellte. Zusammengenommen verwalteten die Branchenleader Ende 2007 6'900 Mrd CHF.


Angeführt wird die Rangliste von den Vermögensverwaltungs-Divisionen der UBS und der Credit Suisse (CS). Branchenprimus UBS verwaltete bei Jahresende 2'298 Mrd CHF, die CS 1'554,7 Mrd CHF.


Die Bank Julius Bär besetzt weit abgeschlagen Platz drei mit 405 Mrd CHF verwalteten Vermögen. Würden nur reine Vermögensverwalter berücksichtigt, figurierte das Zürcher Institut allerdings an der Spitze.


In die Top-Ten schafften es zudem Pictet, HSBC Private Bank (Suisse), Lombard Odier Darier Hentsch LODH, UBP, Clariden Leu, die Zürcher Kantonalbank (ZKB) und die Raiffeisen-Gruppe.


Neben der ZKB (119,2 Mrd CHF) rangierten mit der Waadtländer Kantonalbank (84,3 Mrd CHF) und der Basler Kantonalbank (44,8 Mrd CHF) zwei weitere Kantonalbanken unter den ersten zwanzig.


Sieben Banken unter den ersten zwanzig Klassierten werden von ausländischen Instituten kontrolliert: HSBC Private Banking (Platz 5), die Banque Privée Edmond de Rothschild (11), Sarasin (14), BSI (16), RBS Coutts (17), Deutsche Bank (18) und Crédit Agricole (19).


Beim Erstellen der Rangliste war "Private Banking" auf die Kooperation der Banken angewiesen, wie das Magazin betonte. Nicht alle Institute hätten die gleichen Daten geliefert. Somit sei die Analyse zwangsläufig unpräzis.

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Banken suchen den Schulterschluss

23 mögliche Zusammenschlüsse

Getrieben durch die Erschütterungen der Finanzkrise drängen die heimischen Großbanken auf Zusammenschlüsse in den eigenen Reihen. Selten gab es so viele Übernahmeoptionen in der Branche - doch für die Beteiligten drängt die Zeit.

FRANKFURT. "Die Chancen für eine Konsolidierung unter den deutschen Geschäftsbanken stehen derzeit so gut wie seit Jahren nicht", sagt Professor Udo Steffens, Präsident der Frankfurt School of Finance & Management. Diese Einschätzung teilt man beim Versicherer Allianz, dem mit seiner womöglich zum Verkauf stehenden Tochter Dresdner Bank eine Schlüsselrolle zukommen dürfte. "Ich sehe schon, dass wir im Moment ein Zeitfenster haben und die Zeichen günstig sind", sagte erst am Freitag Allianz-Finanzchef Helmut Perlet. "Es spricht jeder mit jedem."

Treiber ist die Finanzkrise, die dazu geführt hat, dass Banken rund um den Globus Milliardenbeträge wertberichtigen mussten. So sind es etwa bei der Dresdner bislang rund 2,4 Mrd. Euro - davon alleine 850 Mill. im Auftaktquartal 2008. "Die Zahlen des ersten Quartals dürften den Druck auf das Management, in Sachen Dresdner Bank zu handeln, weiter erhöhen", urteilt Analyst Thilo Gorlt von der BHF-Bank. Experte Steffens ergänzt: "Man würde sicherlich die Mehrheit an der Dresdner Bank abgeben, wenn der Vertrieb von Versicherungsprodukten weiter sichergestellt wäre." Bis Ende August wollen die Frankfurter ihr Privat- und Firmenkundengeschäft in einer eigenen Einheit gebündelt haben. Diese ließe sich dann etwa mit der Postbank verschmelzen, deren Verkauf vom Eigentümer Post derzeit ebenfalls erwogen wird. Auch die Bündelung mit der Deutschen Bank wäre möglich - ein Modell, das schon einmal vor Jahren angedacht war.

Doch auch die Postbank selbst mit ihren gut 14,5 Millionen Kunden ist als größtes Filialinstitut des Landes ein begehrtes Kaufobjekt - Deutsche Bank und Commerzbank haben Interesse angemeldet. Die Bonner selbst favorisieren Unternehmenskreisen zufolge die Dresdner, weil sie hier der stärkere Partner wären. Nach Ansicht von Dirk Schiereck, Professor an der European Business School, würde die Bank zudem umfangreichen Zugang zu gehobenem Privatkundengeschäft und zu Firmenkunden erhalten: "Für die Postbank wäre die Kombination sicherlich attraktiv."

Zudem mehren sich die Signale, dass sich die krisengeschüttelte US-Bank Citigroup von ihrem Privatkundengeschäft in Deutschland trennt. Hier dürften zumindest Deutsche Bank und Postbank den Hut in den Ring werfen. Und schließlich scheint auch das Bekenntnis der italienischen Unicredit zum Privatkundengeschäft der HVB erste Risse zu zeigen. Zu guter Letzt drängt Berlin darauf, die im internationalen Vergleich kleinen und meist renditeschwachen deutschen Geschäftsbanken durch Zusammenschlüsse zu stärken. Derzeit gilt nur Branchenprimus Deutsche Bank unter den deutschen Geldhäusern als wettbewerbsfähig. Über ihre Beteiligung an der Post hat die Bundesregierung bei der Konsolidierung ein Wort mitzureden.

Mögliche Bieter auf dem deutschen Markt sind auch ausländische Häuser wie Fortis oder Santander. Er habe bislang insgesamt 23 Kombinationsvarianten gehört, unkte kürzlich Commerzbank-Finanzchef Eric Strutz. Welche kommt, scheint offen. Selbst die Dreierkombination Dresdner, Postbank und Commerzbank wird erwogen. Sie gilt aber wegen der Komplexität unter Top-Bankern der Häuser als äußerst unwahrscheinlich. In Berlin scheiden sich Branchenkreisen zufolge schon die Geister, ob die Postbank nun an die Commerzbank oder lieber an die Dresdner gehen sollte.

Doch das Zeitfenster bleibt nicht ewig offen. Denn zu lange Unsicherheit dürfte das Geschäft belasten. Postbank-Finanzchef Marc Hess hat erst vergangene Woche an die Konzernmutter appelliert, eine Entscheidung "eher schneller als langsamer" zu treffen. Schiereck warnt: "Sobald sich die Banken so weit gefangen haben, dass sie den Eindruck haben, sie sind aus dem Gröbsten heraus, dürfte das Fenster wieder zu sein." Tatsächlich wollen selbst fusionswillige Top-Manager ihre Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass die Konsolidierung über die Bühne geht. "Ich will nicht ausschließen, dass das am Ende wieder nichts wird", dämpft der Vorstandschef einer involvierten Bank die Erwartungen.

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Freitag, 9. Mai 2008

Full Service Broker Ranking

Broker

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1 Year

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4 Years

1. Merrill Lynch

Respectable funds and a broad array of products make it the winner, again.

30.4

11.0

2. Wells Fargo

This utility player was lifted up the ranks thanks to the past year's great stock picks.

40.2

0.0

3. Morgan Stanley

You name it, you can get it here. Just don't expect Dollar Store prices.

32.5

9.9

4. UBS

Strong broker training, but highest commissions in our survey.

31.0

9.2

5. Smith Barney

White-glove service, but be ready for champagne-and-caviar prices.

25.2

6.3

6. A.G. Edwards

Good prices and research offset a lean menu of products and services.

31.9

8.9

7. Edward Jones

So-so stock calls and a scant product line, but the price is right.

14.9

12.6

8. American Express

Stay away from the mutual funds, but the hit-or-miss research has been hitting.

38.8*

-15.2

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Schatten über der Weltwirtschaft


Johannes Führ: Die Schleier lüften sich .pdf

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Mittwoch, 7. Mai 2008

Die größten Banken kommen aus China

30. November 2007 Die Finanzkrise hat die Rangfolge der weltgrößten Banken kräftig durcheinandergewirbelt. Noch vor einem Jahr war die Rangliste klar amerikanisch dominiert, die Banken Citigroup und Bank of America lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Titel der wertvollsten Bank der Welt. Deutlich dreistellige Milliardenwerte waren an der Börse gefragt, um vorne dabei zu sein. „Um in Europa ernsthaft mitspielen zu können, wird man künftig 100 Milliarden Euro Marktkapitalisierung benötigen“, sagte der Dresdner-Bank-Vorstandschef Herbert Walter noch Ende vergangenen Jahres.

Ein Jahr und eine Finanzkrise später stellt sich das Bild anders dar: Die Rangliste wird angeführt von den zwei chinesischen Banken Industrial & Commercial Bank und China Construction Bank; die amerikanische Citigroup ist derweil auf den sechsten Platz abgestürzt. Und die 100-Milliarden-Euro-Grenze überschreitet nur noch eine europäische Bank - die britische HSBC. Statt UBS und Royal Bank of Scotland mischen Banken wie die spanische Santander und die italienische Unicredit unter den ersten zehn mit.

„Die Bankenlandschaft wird durcheinandergewirbelt“

Fachleute rechnen damit, dass die Krise das Machtgefüge nachhaltig verschieben wird, indem die mit einem blauen Auge davongekommenen Banken ihre geschwächten Rivalen angreifen. „Die Bankenlandschaft wird derzeit durcheinandergewirbelt. Mittelfristig werden einige Banken die Chance für größere Zusammenschlüsse nützen - wahrscheinlich schon im kommenden Jahr“, sagt Edgar Klein, Partner der Unternehmensberatung Deloitte Consulting. Kurzfristig seien dagegen alle Übernahmepläne auf Eis gelegt worden, weil dazu immer noch das Vertrauen in die jeweils andere Bank fehlt. „Die Mehrzahl der Bankvorstände will derzeit kein Risiko eingehen“, sagt Klein.

Zum Thema

Die in Sachen Marktkapitalisierung dominanten chinesischen und amerikanischen Banken haben die Europäer ohnehin nicht zu fürchten. Denn nicht nur die eigenen Probleme, sondern auch der schwache Dollar verhindern einen Sprung amerikanischer Häuser über den Atlantik. Stattdessen werden eher inländische Zusammenschlüsse angedacht, wie das angebliche Vorfühlen der Bank of America bei der Citigroup zeigt. Die chinesischen Institute, deren Börsenwert durch den dortigen Aktienmarktboom und den geringen Streubesitz aufgebläht sind, konzentrieren sich ohnehin auf die Heimatregion.

Konzert ohne deutsche Banken

Die derzeitige Rangliste ist nach Ansicht von Fachleuten nichts anderes als ein Zwischenstand. Denn auch für die Banken, die sich meist dank eines starken Privatkundengeschäfts erfolgreich durch die Turbulenzen manövriert haben, stehen schwierige Zeiten bevor. Die Eigenkapitalrenditen der europäischen Banken lagen in den vergangenen zwei Jahren mit im Schnitt fast 20 Prozent auf einem historischen Hoch. „Das wirtschaftliche Umfeld verändert sich. Damit sind die ungewöhnlich hohen Renditen in Zukunft nicht mehr zu halten“, sagt Niall Paul, Aktienmarktchef der britischen Fondsgesellschaft Morley. Er rechnet mit einem weiteren Kursverfall der Bankaktien. Mit der Bekanntgabe der Jahresabschlüsse könnte die Rangordnung also nochmals ordentlich durcheinandergewirbelt werden.

Die deutschen Banken spielen in diesem Konzert der Börsenriesen ohnehin nicht mit. Die Deutsche Bank, deren Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann sich schon vor längerer Zeit von dem Ziel verabschiedet hat, zu den zehn nach Marktkapitalisierung größten Banken der Welt zu gehören, ist zwar weitaus besser durch die Krise gekommen als viele Wettbewerber. Gleichwohl steckt sie auf Platz 26 in der Tabelle der wertvollsten Banken fest.

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Banken Rangliste: 100 größten deutschen Banken - Kreditinstitute

Auf der Grundlage der vergangenen Jahresbilanzzahlen stellte die Zeitschrift des Bundesverbandes deutscher Banken ("Die Bank") die Rangliste der 100 größten deutschen Banken und Kreditinstitute auf. Die größten Zuwächse spielten sich vor allem im Mittelfeld der Rangliste ab.

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Rang 1 - 25
Rang Institut Bilanzsumme in Mio. EUR 1) 2005 Bilanzsumme in Mio. EUR 1) 2004 Veränderung in Prozent Mitarbeiter 3)
1 Deutsche Bank AG,Frankfurt/M. 992.161 840.068 18,1 63.427
2 HVB Group,München 493.523 467.385 5,59 61.251
3 Dresdner Bank AG,Frankfurt/M. 461.372 523.870 -11,93 28.774
4 Commerzbank AG,Frankfurt/M. 444.861 424.877 4,7 33.056
5 Landesbank Baden-Württemberg,Stuttgart 4) 405.915 390.610 3,92 12.551
6 DZ Bank AG,Frankfurt am Main 401.638 356.234 12,75 3.834
7 KfW Bankengruppe,Frankfurt/Main 341.143 328.596 3,82 3.740
8 BayernLB ,München 340.854 333.102 2,33 9.754
9 WestLB AG,Düsseldorf 264.955 253.793 4,4 6.353
10 Eurohypo AG,Frankfurt/M. 234.303 226.928 3,25 2.392
11 Norddeutsche Landesbank Girozentrale,Hannover 197.810 202.403 -2,27 5.998
12 HSH Nordbank AG,Hamburg/Kiel 185.065 164.090 12,78 4.528
13 Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale,Frankfurt/M. 164.422 143.563 14,53 5.400
14 Hypo Real Estate Holding AG,München 152.460 148.128 2,92 1.233
15 Bankgesellschaft Berlin AG,Berlin 5) 144.520 130.302 10,91 8.459
16 Postbank AG,Bonn 4) 140.280 128.254 9,38 9.235
17 NRW Bank Düsseldorf 128.115 110.267 16,19 1.035
18 DekaBank Deutsche Girozentrale,Frankfurt/M. 114.982 116.475 -1,28 3.453
19 Hypothekenbank in Essen AG,Essen 92.781 79.461 16,76 170
20 Landesbank Berlin Girozentrale,Berlin 90.390 85.958 5,16 5.348
21 DG Hyp Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG,Hamburg 79.140 73.813 7,22 582
22 Depfa Deutsche Pfandbrief Bank AG,Wiesbaden 78.938 75.518 4,53 69
23 Landwirtschaftliche Rentenbank AG,Frankfurt/M. 76.960 72.132 6,69 194
24 WGZ Bank AG Westdeutsche Genossenschafts-Zentralbank,Düsseldorf 73.584 66.132 11,27 1.116
25 Landesbank Rheinland-Pfalz Girozentrale,Mainz 67.587 67.711 -0,18 1.489
>> Rang 1-25 | >>Rang 26-50 | >>Rang 51-75 | >>Rang 75-100


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Die 100 größten deutschen Banken

Die Bankenlandschaft ist in Bewegung: Einige Kreditinstitute konnten ihre Bilanzsumme im Vergleich zum Vorjahr um bis zu 173 Prozent steigern. In der Spitzengruppe verdrängte die HypoVereinsbank den ehemaligen Zweitplatzierten.

Die Frankfurter Skyline: Symbol wirtschaftlicher Tätigkeit
Die Frankfurter Skyline: Symbol wirtschaftlicher Tätigkeit

Anhand der vergangenen Jahresbilanzzahlen stellte die Zeitschrift des Bundesverbandes deutscher Banken ("Die Bank") die Rangliste der 100 größten deutschen Kreditinstitute auf. Große Zuwächse spielten sich vor allem im Mittelfeld der Liste ab: Die Kölner Bank Sal. Oppenheim hat nach der Übernahme der BHF-Bank von der ING-Gruppe ihre Bilanzsumme um 172,7 Prozent gesteigert, landet aber mit 32 Mrd. Euro nur auf Platz 40 der Liste.

Die zweithöchste Steigerung im Vergleich zum Vorjahr erzielte die ING-Diba, die ihre Bilanzsumme um 24,88 Prozent auf 64,94 Mrd. Euro erhöhte. Der Marktführer unter den Direktbanken belegte aber nur Platz 27 der Liste. Den dritten Platz unter den größten Zuwächsen nimmt die Westfälische Landschaft Bodenkreditbank ein: Das Münsteraner Kreditinstitut steigerte seine Bilanzsumme um 21,9 Prozent auf 31,8 Mrd. Euro und landet damit auf Platz 41 der Liste.

Die Dresdner Bank musste den zweiten Platz räumen. Die HVB Group, die im vergangenen Jahr noch den dritten Platz belegte, hat den Vorjahreszweiten überholt, ist aber mit einer Bilanzsumme von 493,52 Mrd. Euro nur knapp halb so groß wie die Deutsche Bank. Diese ist wie im vergangenen Jahr das größte deutsche Kreditinstitut. Mit einer Bilanzsumme von 992,16 Mrd. Euro steht sie zudem davor, die Billionenmarke zu überschreiten. Die Commerzbank bleibt wie im vergangenen Jahr die Nummer vier der Liste.

Hier geht es zum Ranking:

SAB Sächsische Aufbaubank verliert 11 Plätze

Verlierer ist dagegen die SAB Sächsische Aufbaubank: Sie verbuchte ein Minus von 26,16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und landete mit einer Bilanzsumme von 12,29 Mrd. Euro auf Platz 66 der Liste. Im vergangenen Jahr lag sie noch auf Platz 55.

Den zweithöchsten Einbruch erlitt die Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden. Die Frankfurter Bank nahm um 12,62 Prozent auf 67,38 Mrd. Euro ab, fällt aber im Vergleich zum vergangenen Jahr nur um fünf Plätze auf Platz 26. Den drittschlechteste Veränderung zum Vorjahr erreichte die Dresdner Bank mit einem Minus von 11,93 Prozent, die dadurch den zweiten Platz räumen musste und auf Platz drei landet.

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Dienstag, 6. Mai 2008

Kreditkrise wirbelt Risiko-Rangliste der Banken durcheinander

06.05.2008

Umfrage von PwC und CSFI: Sorge vor Geldknappheit im Risiko-Ranking erstmals auf Platz 1 / Nur jeder Vierte meint, Banken sind für eigens identifizierte Risiken gut gewappnet / Schwachstelle: Risikomanagement

Die Fortdauer der Kreditkrise lässt im Bankensektor die Sorge vor einem weltweiten Wirtschaftsabschwung wachsen. Das geht aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) mit dem Centre for the Study of Financial Innovation (CSFI) hervor. Der so genannte "Banking-Banana-Skins-Index" listet regelmäßig die aus Sicht von Bankern, Aufsichtsbehörden und Branchenbeobachtern größten Gefahren für den Sektor auf. Spielten makroökonomische Risiken in der letzten Umfrage im Jahr 2006 kaum eine Rolle (Indexrang 14), liegt die Rezessionsgefahr 2008 an fünfter Stelle.

"Die weltweite Kreditkrise hat die Risikowahrnehmung in der Bankenbranche in kurzer Zeit auf den Kopf gestellt. So ist ein Liquiditätsengpass nach Einschätzung der Befragten derzeit die größte Gefahr für die Branche, gefolgt von einer Ausweitung der Kreditkrise und der Entwicklung der Risikoprämien. Während das Kreditrisiko schon in früheren Umfragen im Index weit vorn lag, tauchten die beiden anderen Risiken bislang noch nie im 'Banking-Banana-Skins-Ranking' auf", kommentiert Markus Burghardt, Partner bei PwC und Leiter des Bereiches Financial Services.

Insgesamt erreichte der Risikoindex 2008 den höchsten Stand seit zehn Jahren. Gleichzeitig glaubt nur noch knapp jeder vierte Befragte, dass die Banken gut für die identifizierten Risiken gewappnet sind. In der vorangegangenen Umfrage waren noch 64 Prozent dieser Ansicht.

Für den "Banking-Banana-Skins-Index" wurden im Februar und März dieses Jahres 376 Banker und Branchenkenner aus 38 Ländern befragt. Knapp 60 Prozent der Antwortgeber sind selbst bei einer Bank beschäftigt.

Riskantes Risikomanagement

Die Kreditkrise hat das Vertrauen in das Risikomanagement der Banken erschüttert. Ein mögliches Versagen der Sicherungssysteme liegt im Index 2008 auf Rang sechs - in der vorangegangenen Umfrage lag dieses Risiko erst auf dem zehnten Platz. Bemerkenswert ist, dass die befragten Banker die Risiken des Risikomanagements kaum geringer einschätzen (Rang 6) als Branchenbeobachter (Rang 4) und Aufsichtsbehörden (Rang 5). "Die Umfrage spiegelt die derzeitige Marktsituation wider und unterstreicht den Vertrauensverlust der Märkte in die Risikomanagement¬systeme der Banken. Die Banken nehmen die Kreditkrise zum Anlass, ihre Systeme effizienter zu gestalten", erläutert Burghardt.

Mittlerweile schätzen die Befragten das Verlustrisiko durch außer Kontrolle geratene Händler ("Rogue Trader") deutlich höher ein als in der vorhergehenden Umfrage (Rang 14 gegenüber 27).

An Schrecken verloren hat hingegen die vielfach kritisierte Überregulierung. Das Thema rutschte im Risiko-Index vom ersten auf den achten Rang. Dennoch fürchten viele Befragte, dass die Kreditkrise neue, überstürzt eingeführte Regeln und Richtlinien bringen könnte, die mehr Bürokratie statt größerer Sicherheit bringen.

Geldsorgen in Emerging Economies

Während Befragte aus Industriestaaten und Schwellenländern die Sorgen um Liquiditätsengpässe und die Ausweitung der Kreditkrise teilen, fürchten letztere zudem einen Anstieg ihrer Refinanzierungskosten. So liegt die Zinsentwicklung im Risiko-Ranking der Umfrageteilnehmer aus Schwellenländern auf dem siebten Platz, das Wechselkursrisiko auf dem zehnten Platz. Keines dieser Risiken ist im Ranking für die Industrieländer vertreten. Hier spielen Überregulierung (Platz 8) und Risikomanagement (Platz 6) eine gewichtigere Rolle.

Risiken nach dem "Banking-Banana-Skins-Index 2008"

Rang in 2008 Risiko / Risikoquelle / Rang in 2006
1 Liquiditätsengpass -
2 Kreditrisiko 2
3 Volatile Risikoprämien -
4 Entwicklung bei Derivaten 3
5 Makroökonomische Trends 14
6 Risikomanagement 10
7 Entwicklung der Aktienmärkte 12
8 Überregulierung 1
9 Zinsentwicklung 5
10 Entwicklung von Hedge Funds 7
11 Betrug 11
12 Rohstoffpreisentwicklung 4
13 Wechselkursentwicklung 13
14 Verluste durch 'Rogue Trader' 27
15 Abhängigkeit von IT-Systemen 6
16 Verstöße gegen Corporate Governance 8
17 Falsch gesetzte Anreize 26
18 Krisen in Emerging Markets 9
19 Back Office 24
20 Filialgeschäft 22
21 Interessenkonflikte 16
22 Politische Krisen 15
23 Mangelnde Kontinuität 21
24 Geldwäsche 18
25 Umweltrisiken 25
26 Überkapazitäten in der Branche 17
27 Zahlungssysteme 29
28 Fusionsfieber 19
29 Zu wenig Regulierung 30
30 Konkurrenz durch neue Wettbewerber 28

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